exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen By Tupoka Ogette

Obwohl Rassismus in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft wirkt, ist es nicht leicht, über ihn zu sprechen. Keiner möchte rassistisch sein, und viele Menschen scheuen sich vor dem Begriff. Das Buch begleitet die Leser*innen bei ihrer mitunter ersten Auseinandersetzung mit Rassismus und tut dies ohne erhobenen Zeigefinger. Vielmehr werden die Leser*innen auf eine rassismuskritische Reise mitgenommen, in deren Verlauf sie nicht nur konkretes Wissen über die Geschichte des Rassismus und dessen Wirkungsweisen erhalten, sondern auch Unterstützung in der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Übungen und Lesetipps eröffnen an vielen Stellen die Möglichkeit, sich eingehender mit einem bestimmten Themenbereich zu befassen. Über QR-Codes gelangt man zu weiterführenden Artikeln, Videos und Bildern. Ergänzend dazu finden sich in fast jedem Kapitel Auszüge aus sogenannten Rassismus-Logbüchern – anonymisierte Tagebücher, die ehemalige Student*innen von Tupoka Ogette in ihrer eigenen Auseinandersetzung mit Rassismus geführt haben und in denen sie über ihre Emotionen und Gedankenprozesse berichten. Auch Handlungsoptionen kommen nicht zu kurz. Ziel des Buches ist es, gemeinsam mit den Leser*innen eine rassismuskritische Perspektive zu erarbeiten, die diese im Alltag wirklich leben können. exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen

Tupoka Ogette ✓ 2 Free download

Ein sehr direktes und sehr lehrreiches Buch welches ich definitiv weiterempfehlen kann. Das Einzige was ich mir gewünscht hätte ist, dass die Logbucheinträge von Tupoka Ogettes Studenten eher am Stück gegen Ende des Buches einbezogen worden wären. Da jeweils am Ende verschiedener Kapitel einzelne Einträge aller Studenten eingefügt wurden, war es besonders im Hörbuch leider schwer sich daran zu erinnern, welche Einträge zusammengehören und somit der Entwicklung der Studenten im Laufe des Seminars zu folgen.

instagram || my blog || twitter Paperback Klare Empfehlung!
Anders als in vielen Büchern die ich bisher zur Thematik gelesen haben, erklärt die Autorin hier, wie Rassismus entstanden ist und wie man ihn erkennt.
Sie möchte uns helfen Happyland zu verlassen. Nur glaube ich, dass leider die, die das nicht wollen, dieses Buch auch nicht lesen werden.
Ich konnte für mich wieder etwas mitnehmen. Auch wenn ich Anfangs den Eindruck, dass ich hier nicht Neues erfahren werde, als es darum ging, die einen seien gemacht um zu herrschen und die anderen um zu dienen.

Obwohl viele persönliche Eindrücke und Erlebnisse geteilt werden, in Form von Tagebucheinträgen, ist das Buch kaum persönlich und emotional, sondern vor Allem informativ und sachlich.

Vor allem Eindruck hinterlassen, haben bei mir die Masche des „Othering“, die sehr bildliche Veranschaulichen von Aussagen wie „Ich hab’s nicht böse gemeint also kann’s auch nicht rassistisch gewesen sein.“ aber auch, jeder rassistischen Aussage Absicht zu unterstellen, andeutet es gebe rassismusfreie Räume in der Gesellschaft.

Begeistert hat mich auch, wie kurz und prägnant die Autorin erzählt. Wie sie Beispielsweise die Kolonialzeit, den Völkermord an den Herrero, die vermeintliche Hilfe von Missionaren und die Auswirkungen dieser Zeit darstellt.

Mir ist klar, dass oft die Menschen, die Rassismus benennen an den Pranger gestellt werden, währen die, die solche Aussagen treffen, beleidigt sind und in Schutz genommen werden. Der Logbuch-Eintrag des Vaters, der der Schule eine Mail geschrieben hat, worauf das gesamte Kollegium und der Beirat sehr empört reagieren, ist wirklich unglaublich.
Paperback Sehr empfehlenswert die eignenen sozialisierten Alltagsrassismen zu erkennen und zu bekämpfen! Und vllt auch mal den ein oder anderen Kollegen darauf hinzuweisen das sein unnachgiebiges Wo kommst du her? auch eine Form von Rassismus ist. Paperback 4 STERNE ★★★★✩

Dieses Buch ist eine gute Wahl für dich, wenn… du noch wenig rassismuskritische Dialoge geführt hast und diese in der realen Welt auch oft abblockst, egal ob mit POC oder deren allies. Hier bekommst du ohne jemandem Rede und Antwort stehlen zu müssen die schmerzhafte Wahrheit serviert, dass du, ich und wir alle einen Haufen Arbeit leisten müssen. Und dass es keine Entschuldigung gibt, das nicht zu tun.

CALL FOR HELP: Do you know books or sources that specifically help me as a white person to lead fruitful dialogues/arguments with my privileged peers about racism and how to fight it? Especially Germany.
I hope to not sound arrogant, I just really feel like I've not learned much new in this, except even more rage and desperation. Comparing all lives matter rubbish to so, if your house is on fire, I can complain that mine matters as well although it's completely fine? is not the way to go in the long run, not for me at least, I think. Books like this one or Why I'm No Longer Talking to White People About Race are wonderful and valuable, but not what I think I need to become a better ally.

Gesamteindruck.
Durch dieses Buch ist mir klar geworden, dass ich vor allem Werkzeuge finden und gebrauchen lernen muss, als weiße Person meinen Teil zu leisten. Ich möchte ein besserer Verbündeter werdebn. Inzwischen bin ich an einem Punkt angekommen - und ich hoffe, ich transportiere das jetzt nicht als Arroganz/Ignoranz - an dem ich es für mich als wichtiger und wertvoller sehe, zu lernen, mit meinen weißen Kollegen zu sprechen und sie aufzuklären, und das am besten ohne den Zeigefinger. Das ist erstens unfair weil ich genau so noch mehr an meinen rassistischen Zügen arbeiten muss und zweitens wenig hilfreich. Wenn ihr diesbezüglich also Tips habt, immer her damit!

Insgesamt hat mich dieses Buch auch ziemlich wütend gemacht und mir ist aufgefallen, dass gut 80% meines sozialen Umfeldes sich doch sehr wohl in Happy Land fühlen. Und das ist eine Schande für Deutschland. Deutschland tut nämlich gerne so, als ob wir unsere schreckliche Vergangenheit total gut aufgearbeitet hätten. In Wahrheit sind wir Meister der Verdrängung. Die Juden sind nämlich nicht das einzige Volk, dass unsere Vorfahren ausgelöscht wollten sehen. Noch viel schlimmer: bei anderen ist es ihnen sogar gelungen. Anfang des 20. Jahrhunderts hat die Kolonialmacht Deutschland die Herero und die Nama brutal niedergemetzelt und dem Erdboden gleich gemacht. Zahlreiche Male wurde ein Antrag gestellt, dass Deutschland diesen Völkermord anerkennt. Aber Nenene, hier Rassismus, das geht ja gar nicht auf meine Kuhhaut. Außerdem wird man ja wohl noch eine Meinung haben dürfen. Hmpf. All lives matter.


Darum geht's.
‘Die Europäer sind nicht zu Sklavenhändlern geworden, weil sie Rassisten waren. Andersherum wird ein Schuh draus. Sie wurden Rassisten um Menschen für ihren eigenen Profit versklaven zu können. Sie brauchten eine ideologische Untermauerung, eine moralische Legitimierung ihrer weltweiten Plünderungsindustrie.’

Tupoka gibt uns mit ihrem Buch exit Racism. einen schmerzhaften aber bitter nötigen Einblick in die Realität von 'Schwarz sein in Deutschland'. Besonders für alle unter uns, die ernsthaft denken, Rassismus wäre kein Problem und nein, auf keinen Fall sind wir rassistisch könnte es hier einige Augenöffner geben. Allerdings hab ich so den Zweifel, ob die Art von Leute sich das überhaupt reinziehen würden.
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4 STARS. Would stay up beyond my typical hours to finish it. I found some minor details I didn't like, agree with or lacked in some kind but overall, this was enjoyable and extraordinary. Paperback Kurz gesagt: Du bist rassistisch sozialisiert worden. So, wie viele Generationen vor Dir, seit über dreihundert Jahren. - Tupoka Ogette, Exit Racism

Willkommen im Happyland! Unserem Alltag, unserer Wirklichkeit, unserem Denken, unserem System. Rassistisch? Sind doch immer nur die anderen! Du nennst mich eine*n Rassist*in? Was bildest du dir ein?!

Weiße Menschen verbinden Rassismus gegen Schwarze und PoC meist mit Extremismus, mit Nazis. Dass Rassismus aber eigentlich ständig im Alltag vorkommt und Teil unserer Realität ist, institutionell ist und fest in unseren Strukturen verankert ist, ist uns oft nicht bewusst. Tupoka Ogette weist mit ihrem Buch Exit Racism einen Weg aus diesem Happyland.

Das Buch bzw. Hörbuch ist so aufgebaut, dass man als Leser*in bzw. Hörer*in zum Mitdenken und Nachdenken und auch zum Mitmachen angeregt wird. Die Autorin stellt immer wieder Fragen, sodass einem bewusst wird, wie tief der Rassismus auch im eigenen Leben verankert ist.

Tupoka Ogette zeigt Rassismus in den verschiedensten Institutionen auf: von der KiTa über die Schule bis hin zu unserer alltäglichen Sprache. Ergänzt wird das Hörbuch noch mit weiterführenden Infomaterialien, die auf ecitracism.de zu finden sind.

Ich habe beim Hören viel gelernt. Auch, dass ich noch viel an mir selbst arbeiten muss. Dass ich besser zuhören muss. Dass ich besser aufpassen muss, was um mich herum passiert. Bye bye Happyland. Meine Gefühle beim Hören fasst wohl auch dieser eine Satz von einem der Seminarteilnehmer von Tupoka Ogette ziemlich gut zusammen: Frau Ogette, ich habe das Gefühl, 40 Jahre meines Lebens in Happyland gelebt zu haben und sie haben mich jetzt da rausgeschubst. Es fühlt sich an, als wäre ein Tornado durch meinen Kopf geweht.

Bitte lest oder hört dieses Buch. Lasst auch durch euren Kopf einen Tornado wehen und setzt euch mit dem Thema Rassismus auseinander. Das Hörbuch gibt es auf Spotify. Paperback

This is a book on Anti-Black racism in Germany. I'm Black. And from Germany. This book is actually aimed at white Germans, so I'm definitely not the target group, but I wanted to read it myself in order to be able to recommend it to white people with a good conscience.

In her introduction, Tupoka Ogette actually gives a trigger warning for People of Color, as she uses some racist language in the book (e.g. when citing historic quotes with the n-word in it) and details episodes of everyday racism that could potentially trigger People of Color. I am incredibly grateful for this trigger warning and I also think it is necessary, especially in regards to the log entries that are part of this book [Tupoka is an anti-racist trainer and in this book she included some log entries from her former white students and boy, I wasn't prepared for all the foolery. I am all here for people learning and growing but getting this authentic and honest look at the white mind, it's enough to say, I wasn't ready.]

Exit RACISM is an incredibly important book since racism is still somewhat of a taboo topic in Germany. Racism in Germany is regarded as an individual, conscious misstep by others. That means it is assumed that racism can only occur with Nazis or other bad people and that there must be a clear intention. Tupoka Ogette breaks this taboo with her book, as have done some Black (German) women before here (see: Farbe Bekennen, Deutschland Schwarz Weiß or Plantation Memories).

This book is definitely an introduction. Nothing more. Tupoka Ogette is extremely patient and lays the groundwork – the basics – for the white reader who thus far in their life hasn't really considered the topic of racism. Tupoka Ogette calls this state of mind Happyland, it is the condition in which white people live before they actively and consciously deal with racism. And therefore, in the book, she defines and illustrates terms that are essential for anti-racist thinking, like white fragility, institutionalised racism, Othering, colorism, racial stress, white gaze, white privilege etc. And whilst I was familiar with all of these terms, I appreciate that Tupoka Ogette introduced them into the German discourse as well.

[A little side rant on German discourse as a whole though: I find it incredibly concerning that most German discourse on Anti-Black racism is only (!) burrowing from the discourse in the US, nothing more. We take most of the terms that were mediated / negotiated in the US context and apply them without translating them into the German context. That's extremely problematic. For example: currently, there's no term in the German language for mixed people that isn't derogatory. As a mixed person myself, this is extremely frustrating. Therefore, we need to have more of these discussions in German (the language, that is!). Black Germans should be able to identify themselves in their own mother tongue, I don't wanna be forced to always switch into English when referring to myself. And there's a similar issue with certain German words simply being to unwieldy / awkward to actually be used frequently and organically in German discourse (e.g. if you compare the English term victim blaming to the complicated German term Täter*innen-Opfer-Umkehr).]

Anyways, Tupoka Ogette's aim with her book is twofold: on the one hand she wants to educate German people on racism (and the history of racism in Germany), on the other hand she wants to accompany (and therefore comfort, at least to a certain extent) white Germans as they come to the realisation that they have been socialised in a racist system that they, and only they, profit from.

Tupoka Ogette describes the many phases that white Germans go through in order to fully come to that realisation and acknowledge it: denial, defense, shame, guilt, recognition. Sounds like the five stages of grief? Well, white Germans are mourning the loss of their ignorance.

I really appreciate that Tupoka Ogette often stressed that it must always be more important to talk about racist acts than about how they were called out. Oftentimes, when calling out racism, especially as a BIPoC, what ensues is actually not a discussion of the racist act or utterance, but rather the manner in which BIPoC call out racism. This is extremely harmful. Tabooing racism within German society is an enormous obstacle to discourse. Racism does not disappear just because we do not want to name it or see it.

Whiteness defines itself through the other, through those who are not white. So whiteness needs the person who is not white and can only exist in distinction to him/her, because whiteness as a construct was created exactly for this purpose. In everyday life, the category whiteness does not play a role for white Germans [that's white privilege, in case you didn't know]. White people claim the sovereignty to interpret racism in the spirit of I didn't mean it that way, therefore it's not that bad. Tupoka Ogette explains why this, among other defense mechanisms, is harmful as well.

I also appreciate that Tupoka Ogette dedicates a lot of her time in this book to educate white Germans on how racist all their institutions are, beginning from kindergarden and school to university and the workplace. In one chapter, Tupoka Ogette details how some of our most revered philosophers like Kant and Hegel actually believed in white supremacy [see: Kant: “Die N* von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische stiege.” and Hegel: “Der N* stellt den Menschen in seiner ganzen Wildheit und Unbändigkeit dar.”]. So, for instance, the Age of Enlightenment had a profoundly racist dimension. The collective repression of this dimension and the lack of an intensive examination of our own past is the reason why racism can survive so persistently in our systems and institutions. Tupoka Ogette asks the important question: Why are we not teaching this in our schools? Why are German students graduating with only words of praise for Kant and Hegel in their ears?

Another important topic that is completely suppressed in our educational system is Germany's role in the colonisation of the African continent. [Something I learned from reading exit RACISM is that there is actually a Swahili term for the African Holocaust: Maafa; which basically means great tragedy or catastrophe.] Not only was Germany involved in the shipping of African slaves, and therefore making huge financial profits from the slave trade. No, in 1914, Germany actually had the fourth largest colonial empire in terms of area (fifth largest, in terms of population). If you're not from Germany this might be mind-boggling to you but most white Germans will be unable to name the former German colonies in Africa. They simply don't know. The myth that Germany wasn't as bad as France or Great Britain is persistent in Germany up to this day.

Most Germans also don't know of the Herero and Nama genocide which was the first genocide of the 20th century, waged by the German Empire against the Ovaherero, the Nama, and the San in German South West Africa (now Namibia), where between 24,000 and 100,000 Hereros, 10,000 Nama and an unknown number of San were brutally tortured and killed. The first phase of the genocide was characterized by widespread death from starvation and dehydration, due to the prevention of the Herero from leaving the Namib Desert by German forces. Once defeated, thousands of Hereros and Namas were imprisoned in concentration camps, where the majority died of diseases, abuse, and exhaustion. Up to this day, the federal government is still rejecting to pay reparations or even recognise these acts as a genocide. And only in 2018 did Germany return all of the remaining skulls and other human remains which were examined in Germany to scientifically promote white supremacy; years after the demands of Namibian ambassadors. Most Germans don't know that. And they don't wanna know.

Tupoka Ogette also searches for reasons behind this suppression of knowledge, behind the unwillingness of white Germans to deal with the topic of racism. She writes: The fact that Germany is responsible for the horror of the Holocaust, and thus bears a heavy collective guilt, has led us - as Germans - to banish everything associated with the term racism from our collective consciousness and above all from our collective self-image; in order to restore our broken self-image at least a little bit.

One of my favorite chapters in this book is the chapter on language and power. In it, Tupoka Ogette writes that we often see language as something completely neutral. Something that represents and depicts reality. But language is much more. On the one hand, the way we speak is shaped by the history, the context and our perspective. Likewise, language is also flexible and, like societies themselves, always in motion. On the other hand, the way we speak about things, situations and people also changes reality. There is more behind words than a string of letters. They transport emotions and evoke associations in our minds.

In this context, Tupoka Ogette also discusses various terms that were designated to Black German people by white Germans over the centuries [like the n-word, the m-word(s), farbig (= colored), dunkelhäutig (= dark-skinned)] versus the terms that Black people have claimed for themselves [like Schwarz (= Black), Afro-Deutsch (= Afro-German), Person of Color]. I appreciate that Tupoka Ogette also stated that self-designations are negotiation processes that take time. Like I discussed in my little rant before, I really hope that the variety of terms gets broadened in the future.

Another of my favorite parts of this book was Tupoka Ogette's answer when it comes to white people derailing by stating that they are suffering as well: All people want to be heard in their pain. People do not want to be perpetrators. Human beings want to be victims. Well, not in reality. They do not really want to suffer. But they want people to know that they too have suffered. And therefore, Tupoka Ogette's strategy when it comes to re-focusing the discussion on racism on actual racism is quite brilliant. She lets white people know that to deal with racism and your positioning in it as a white person does not mean that you cannot have experienced terrible things. [...] It simply means that: 1) you have not experienced racism, and 2) when we talk about racism, we talk about racism. And just because we take the time to talk about it doesn't mean that all other painful experiences in life are not equally valuable, hurtful or worth hearing. That's such a beautiful and eloquent answer, I will definitely use it when white people try to derail from the discussion on racism to talk about the manifold ways in which they have suffered. Let's focus, baby!

Lastly, I want to leave you with a brilliant quote by Tsepo Bollwinkel [in exit RACISM, Tupoka Ogette featured three small essays by BIPoC and this one was my favorite], unfortunately, it's quite un-translatable, so I guess you have to learn German to fully understand it: “Mir mangelt es fortan an jeglicher Sensibilität für Eure Kultur der Täter-Opfer-Umkehr. Weil mein gar nicht mehr so Kleiner ein Schwarzer Deutscher ist und der jetzt schon ganz schön Große auch. Weil kein Schönreden, Hinunterschlucken, Nicht-so-emotional-Sein ihre Lage auch nur einen Hauch verbessern wird. Weil rassistische Kackscheiße tatsächlich schrecklich stinkt, und zwar uns, den Rassifizierten, nicht Euch, den Rassisten.” A-FUCKING-MEN! Paperback Von allen Büchern, die ich bisher zum Thema Rassismus gelesen habe, ist dieses das bislang beste - nicht, dass die anderen schlecht und/oder uninteressant waren, im Gegenteil, aber bei exit RACISM passt alles: Absender*in, Ansprache, Struktur, Informationsgehalt, Zielpublikum. Tupoka Ogette zeigt auf, wie Rassismus enstand, welchem Zweck er einst diente und heute noch dient, wie tief er verwurzelt ist und warum Verneinen, Ablenken, Umkehren oder komplettes Ablehnen keine Option ist.

Kurzum: Ein Buch ganz besonders für deutsche weiße Menschen, die ihre Privilegien bisher noch nicht erkannt haben (oder erkennen wollten). Diese Menschen sind die klar umrissene Zielgruppe, und da es sich hierbei oft um Menschen handelt, deren Selbstverständnis (Ich, rassistisch? Never!) und tatsächliches Handeln nicht korrelieren, führt Ogette sie ganz behutsam an die Thematik heran und schärft den Blick. Sie erklärt mit schier unendlicher, bewundernswerter Geduld (die muss man in der Form erstmal aufbringen...), warum Ich sehe keine Hautfarben ebenso keine Lösung ist wie Aber ich habe schwarze Freunde oder Ach, jetzt stell dich mal nicht so an, das war schon immer so.

Verständlich, sympathisch und extrem lehrreich - dieses Buch sollte nicht nur verpflichtende Schullektüre sein, sondern auch zum Curriculum von Lehramtsstudierenden, Menschen in der Erzier*innenausbildung und der Ausbildung von ähnlichen Berufen gehören. Um etwas zu bewegen, ist Zuhören meist der erste Schritt - dieses Buch bietet dafür den perfekten Einstieg und so viel mehr (und das mit dem Hören geht hier auch wörtlich, denn das von der Autorin eingelesene Hörbuch ist nicht nur wirklich gut produziert, es steht auch bei diversen Streamingportalen kostenlos zur Verfügung, hier findet ihr die Links). Paperback „Exit Racism“ von Tupoka Ogette ist ein so unfassbar wichtiges Buch, das sich mit dem Thema „Rassismus“ beschäftigt und dabei hilft, rassismuskritisch zu denken.
Meiner Meinung nach ein Buch, das jeder gelesen haben sollte! Paperback ...wenn ich dir mit meinem Auto über die Füße fahre. Verändert sich dann dein Schmerz darüber mit meiner Aussage, ob ich es bewusst oder versehentlich gemacht habe?

Einer von vielen Sätzen, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will! Die in meiner Denkweise etwas verändert haben. Bye Bye Happyland - Und das ist ok!

Tupoka Ogette beschreibt sachlich und auf sehr angenehme, nicht anklagende Weise was Rassismus bedeutet, wie er entstanden ist und wie Rassismus auf POC wirkt, genau so wie sie es auch in ihren Seminaren macht. Im Vergleich zu Alice Hasters Buch ist exit RACISM weniger persönlich, emotional belastet und dadurch etwas einfacher zu verdauen, wenngleich die Themen identisch sind. Ich würde empfehlen dieses Buch vorher zu lesen und dann erst „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten“. Denn Tupoka erklärt gleich zu Beginn welche Emotionen und „Stadien“ auf Weiße Menschen zukommen, wenn Sie beginnen sich auf diese rassismuskritische Reise begeben. Auf den Weg raus aus Happyland.
Auch werden in diesem Buch mehr Unterstützungen für die emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema gegeben und mehr Lösungsversuche.

Enthalten sind auch Übungen für die Leser*innen, es wird auf weiterführende Materialien (https://www.exitracism.de/) hingewiesen, sowie Tagebucheinträge von Seminarteilnehmern vorgelesen. Gerade durch letzteres fühlt man sich als Leser*in mit den eigenen Gedanken und Gefühlen nicht so alleine und spürt ein gewisses Verständnis.

Mir hat der Mix aus Seminarinhalten, persönlichen Geschichten, Erzählungen von Seminarteilnehmern und eben auch verständliche Lösungsansätze sehr gut gefallen.

Für mich der perfekte Einstieg in das Thema Rassismus und der Beginn diesen aktiv im eigenen Leben zu bekämpfen.
Paperback Mein Zweitwohnsitz ist in Happyland gemeldet, dem unreflektierten Bewusstseinszustand, den Ogette den allermeisten weißen Menschen in Deutschland attestiert. Rassismus wird nicht erlebt und daher nicht wahrgenommen. Ich bin Ogette dankbar für die zahreichen (augenöffnenden) Anregungen in diesem Buch. Leider bin auch ich noch oft in Happyland, packe aber kontinuierlich meine Sachen, bereit zum baldigen Auszug.

Mein Hauptwohnsitz ist allerdings die Bibliothek, unter anderem die globale wissenschaftliche Abteilung. Und als Bewohner dieser globalen Sphäre hat mich das zumeist fehlende wissenschaftliche Vorgehen des Buchs gestört. Für meine kritischen Augen gibt es hier zu viele spekulative Aussagen, zu wenige Belege. Die Belege für Rassismus speisen sich (vom tollen historischen Teil abgesehen) aus anekdotischen Quellen. Auch bei einigen begrifflichen Fragen hätte ich mir Klärung gewünscht. Etwa, warum das Attribut farbig rassistisch ist, die englische Variante of color aber nicht. Ich weiß es einfach nicht und hätte mich gerne von einer Expertin informieren lassen.
Auch die beschriebene Entstehung von Vorurteilen hat mich nicht überzeugt, zumal Ogette dann (in meinen Augen) ebenso generalisierend über zum Beispiel Lehrer urteilt, deren fürchterlich ekelhafte Einzelbeispiele sie doch zu verallgemeinern scheint, um strukturellen Rassismus nahezulegen.
Auch die Frage, ob Othering nur bezogen auf Minderheiten angewendet wird oder ob auch der Nigerianer in Nigeria geothert wird, wird nicht behandelt. Dadurch werden Lebenserfahrung generalisiert. Warum ein Japaner in Kyoto nicht-weiße Rassifizierung erleben sollte, ist mir schleierhaft.

Vermutlich ergeben sich die Kritikpunkte aber auch aus meinem überzogenen Anspruch an Sachlichkeit und Objektivität. Gerade, weil ich Ogettes Kernaussage absolut zustimme und in mir leider die Wildwüchse des strukturellen Rassismus erkenne, hätte ich ein fundierteres Buch erwünscht und auch erwartet. Es ist übrigens gut aufgebaut und lässt sich flott lesen. Die zahlreichen QR-Codes zu anschaulichen Videos sind innovativ und passend. Der doll test ist fürchterlich deprimierend!

Meine Empfehlung: Unbedingt lesen und die Unklarheiten als Diskussionsanlässe nutzen, hin zur gerechteren Welt. Paperback

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