Schauspieler bei Tag und Diebe bei Nacht - eine Geschichte voller Täuschungen, Taschenspielertricks und Magie. Gut, aber mir fehlt der Wow-Moment wie bei einem Locke Lamora. 9783608983302 Ich war wirklich gespannt auf das neue Buch von Thilo Corzilius
Ich mag Plots über Diebe und ich mag (Fantasy)Venedig-Settings, ihr seht, das Buch fällt genau in mein Beuteschema.
Am Ende war ich von Diebe der Nacht massiv enttäuscht und das sind meine Gründe
1. Ich hab da alles schon einmal gelesen
Das ist der Satz, der für mich ein Fantasybuch verdammt. Und ich rede hier nicht von großen übergeordenten Plotelementen wie die Protagonist*innen sind Diebe oder Oh wir müssen dieses spezielle McGuffin finden, ich meine die kleinen Details und Nuancen, die eine Geschichte an sich zur Geschichte machen.
Unterm Strich ist Diebe der Nacht eine stark verwässerte Version von die Lügen des Locke Lamora in Kombination mit einigen Figuren aus Six of Crows/Das Lied der Krähen
Und nein, das liegt eben nicht nur daran, dass auch diese Diebe durch Fantasy-Venedig stolpern. Es sind die Kleinigkeiten, wie dass der Protagonist ein edgy Waisenkind ist, dass wegen seiner Vorliebe fürs Stehlen in Schwierigkeiten gerät und dann von seinem Ziehvater gerettet wird. Oder dass es in Mosmerano Relikte einer älteren, längst untergegangenen Zivilisation gibt, von denen niemand so recht weiß, was man damit anfangen soll. Eben wie das Eldrenglas in Camorra bei Scott Lynch.
Yrrein, die so toll mit den Messern ist, ist am Ende eben auch nur eine Low Budget Version von Inej aus SoC und die große Metallspinne, die am Ende durch die Lagune trippelt, kenne ich spätestens seit Wild Wild West.
Alles an diesem Buch hätte spannend und großartig sein können, aber ich hab jedes Teil dieses Buches schon wo anders besser konsumiert. Und so wirkt der gesamte Plot und die Welt wie ein Flickenteppich aus den Ideen anderer Autor*innen.
Und bevor hier Einwürfe in die Richtung kommen: JA es wurde ALLES schon erzählt, aber man kann sich trotzdem Archetypen schnappen und sein eigenes Ding draus machen.
2. Burry your Gays
Ist ein super schädlicher Trope und Autor*innen sollten es bitte endlich unterlassen ihn immer wieder in Bücher zu packen.
In diesem Buch gibt es vier queere Figuren udn am Ende des Buches sind alle vier davon tot.
Und auf sowas hab ich im Jahr 2020 einfach keine Lust mehr, dafür gibt es keine Entschuldigung und deshalb bekommt das Buch von mir final auch diese schlechte Bewertung.
Hier ist im Detail warum CW für LGBTQAI+ feindliches Verhalten, Rassismus und Gewalt
Talmo, Glins Ziehvater und Chef der Herbstgänger ist gay.
Sein Loveinterest ist natürlich der Antagonist und seit es mit dem auseinandergegangen ist, ist Talmo allein und traurig. Sein ganzes Leben besteht nur aus Einsamkeit, seine ganze queere Existenz nur aus Schmerz und Zurückweisung.
Dann gibt es noch Shalimo, der nicht nur queer sondern auch einer der wenigen BIPoC Charaktere im Buch ist und seine Geschichte ist noch eine Spur ekliger. Als Talmo ihn aufgabelt - dazu später mehr - wird er in einem Menschenzoo ausgestellt und man hat ihn seiner Queerness wegen verstümmelt. Weil in der Welt von Diebe der Nacht bekommen queere Menschen nur Leid und Schmerz.
Aber wartet, Shalimo hatte doch einen Ehemann, oder? Ja, richtig HATTE. Den gab es mal, aber er ist natürlich tot. Er stirbt irgendwann off screen, bei einer Sache die zwar immer mal wieder vage angedeutet, aber nie in einem dieser sinnfreien Interludien besprochen wird. War wohl nicht wichtig genug. ¯\_(ツ)_/¯
Aber hey, das alles ist ja egal, weil bei 25% gibt es einen Anschlag auf das Camp der Herbstgänger und Talmo und Shalimo, sterben.
Leute ich verstehe, warum das passiert. Storytechnisch.
Talmos Tod setzt die Plotline Wer war Talmo in Gang.
Shalimos Tod ist notwendig (storytechnisch) damit die Gruppe keinen Chemiker mehr hat. Aber WARUM müssen genau diese Figuren queer sein? Warum gibt es keine weiteren queeren Figuren die eben nicht traurig u./o. tot sind? Darauf hätte ich mal gern eine Antwort!
Dieses Buch zeichnet wieder ein Bild von queeren Menschen, das komplett auf Leid, Einsamkeit, Unterdrückung und Gewalt beruht. Das ist keine gute Repräsentation, es ist burry your gays.
3. Die Interludien
CW für Gewalt, Rape, Rassismus
Diese Interludien - übrigens auch ein Stilelement das von die Lügen des Locke Lamora übernommen wurde - machen den Text länger, als er hätte sein sollen. Während in Scott Lynchs Buch die Zwischenspiele dazu dienen den Nebencharakteren mehr Tiefe zu geben, werden die Rückblenden hier benutzt um Talmo in der Rückschau eine Art Heiligenstatus zu verleihen.
Denn Talmo reist durch die Lande und sammelt sich die Herbstgänger zusammen. Und diese Rückblenden laufen immer gleich ab. Talmo taucht irgendwo auf, es gibt ein Problem und Talmo simsalabimt es weg.
Während der Haupttext immer vor Gewalt zurückschreckt - dazu gleich mehr - gibt es in den Rückblenden an ganzes Esemble an problematischen Inhalten.
Nehmen wir zum Beispiel Falk, den Priester, sein Plot dreht sich um Gruppenvergewaltigung im Tempel. Oder Shalimo und dem Menschenzoo in den er eingesperrt wird. Aber das ist ja alles kein Problem für Talmo, denn er kommt rein und löst all diese Situationen am Ende auf und die Bösen werden bestraft und die Guten werden Teil der Herbstgänger.
Für ein Buch das sich an eine erwachsene Leserschaft richtet, waren mir die Lösungen für all diese wirklich problematischen Themen einfach zu clean und smooth.
Im Endeffekt sind diese Interludien nichts als Füller und Infodump darüber, wie awesome Talmo war. Das nutzt uns aber natürlich wenig weil, wie wir uns erinnern, Talmo ist tot. ¯\_(ツ)_/¯
4. Ich kann das Buch nicht ernst nehmen. CW für: Gewalt, Drogen, Sexwork, LGBTQAI+ feindliche Inhalte
Diebe der Nacht ist ein Fantasybuch für ein eher erwachsenes Publikum.
Und was ich von Büchern dieses Genres erwarte ist, dass sie einen ordentlichen Weltenbau haben und dass sie das, was im Buch passiert ernst nehmen.
Was ich damit meine ist z.B. folgendes. Unsere Protagonisten sind Diebe, und ja ich mag Diebe als Figuren, ich finde das spannend und abenteuerlich, ABER ich weiß natürlich auch, dass das was die Herbstgänger da machen illegal ist.
Sie überfallen Leute in ihren Häusern, stehlen Zeug. Sie sind Verbrecher, ich roote für Diebe in Büchern, aber es bleiben Diebe.
So und hier ist das Ding, was mich so massiv stört.
Die Herbstgänger sollen in dem Buch die Guten sein. Okay, cool. Sie brechen irgendwo ein, überfallen Leute, überwältigen Leute. So, was beinhaltet überwältigen richtig ... GEWALT. Aber das Buch will natürlich nicht unsere super tollen Helden so zeigen, dass sie Leute verletzen, niederschlagen oder sonst was. Also hat man ihnen Shalimo gegeben. Denn anstatt Leute einfach eins überzuziehen, haben sie eine alchemistische Flüssigkeit und BOOM liegt jeder am Boden. Aber keine Sorge, Leute de facto unter Drogen setzen hat überhaupt keinen negativen Effekt auf die. Alles gut.
You cant have the cake & eat it
Und das ist überall im Buch ein riesiges Problem. Die Herbstgänger sehen sich selbst als moralisch erhaben an, als sie das Business einer Bordellbetreiberin zerstören, einfach, weil sie gegen Sexwork sind. Oder das sie Pferderennen manipulieren weil sie irgendwelchen reichen Leute abziehen wollen und nicht einmal an die kleinen Leute denken, die durch manipulierte Wetten auch ihr Geld verlieren. Oder das sie einen unbeteiligten Kunstfälscher psychisch an den Rand des Zusammenbruchs bringen.
Das Buch WILL einfach nicht annerkennen, dass die Herbstgänger auch Gewalt ausüben und das da gerade - logisch betrachtet - Dinge geschehen, die einfach per se gewaltätig oder gefährlich sind.
Oh, wir müssen unser komplettes Lager mitten in einer Stadt abfackeln. Hey kein Thema ... wir haben eine Deus-Ex-Machina Flüssigkeit die NUR unser Lager und sonst NICHTS ANDERES abfackelt. Ähm ... ja ... okay.
Oh eine gingantische Metallspinne walzt durch Fantasy-Venedig, dass muss doch hunderte Menschenleben kost... oh nein ... fear not, sie tritt extra immer in die Kanäle der Stadt, damit da nicht so viel Schaden angerichtet wird. Alles gut ... oh den bösen schwulen Antagonisten ... ja der wird von einem wildgewordenen Metallding zu Hack verarbeitet, aber ansonsten ... alles gut. ¯\_(ツ)_/¯
Wenn man als Autor*in den Weg geht solche Szenen zu schreiben, soll man auch bitte die Auswirkungen der Taten anerkennen, und sich nicht immer herauswieseln. Weil ich kann das als Leserin einfach nicht ernst nehmen.
Fazit:
Alles was an dem Buch gut und interessant war, hab ich wo anders schon besser gelesen oder gesehen und der Umgang mit LGBTQAI+ Figuren hat das Buch für mich final zu einem Ärgernis gemacht. 9783608983302 Das Cover und auch der Titel haben mich sofort angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Buch erzählt die Abenteuer um Glin und den Herbstgängern, eine Truppe von Schauspielern, Mechanisten, Chemikern und Dieben. Was anfangs harmlos anfängt, entwickelt sich allerdings später zu einem Spiel, wo das Schicksal der Welt entschieden wird.
Was mir besonders gefallen hat waren die Skyldarelemente, wie die mechanische Grille, die Glin immer begleitet oder die Nebencharaktere wie Fenja oder Aurinius. Man merkt, dass hier viel Liebe drin steckt. Es war sehr unterhaltsam die Action-Szenen und Tricksereien zu lesen und es war im guten Tempo geschrieben. Generell fand ich es toll, dass man hier versucht hat die Magie und das Mechanische zu verbinden ohne dass es zu gekünstelt gewirkt hat und würde sehr gerne mehr über diese Welt und Skyldar erfahren!
Ich fand es nur schade, dass Aurinius so einen einfachen Abgang hatte und auch irgendwie außer Glin die anderen Charaktere so wenig Raum hatten sich zu entfalten. Dabei fand ich wirklich jeden Charakter in dem Buch so toll und bezaubernd, da hätte ich gerne mehr erfahren über die eine oder andere Person. Vielleicht hätte es dem Buch geholfen, wenn es ungefähr 50-100 Seiten mehr hätte (oder Details aufgehoben hätte für einen 2. Teil).
** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt ** 9783608983302 Eine clevere Diebesbande, spannende Coups und ein an Venedig erinnerndes Setting machen diese Geschichte neben dem tollen Schreibstil lesenswert! 9783608983302 DNF, abgebrochen nach etwa 35 %
Ach Mann, wie schade. Das Buch klang perfekt: Heist-Plot, charmante Gauner-Figuren, ein phantastisches, steampunkig angehauchtes Venedig, 100 % mein Beuteschema. Das Cover ist auch ein absoluter Hingucker. Aber es hat nicht sollen sein. :(
Versteht mich nicht falsch: Der Schreibstil ist schön, der Weltenbau wirkt rund und geht gerade bei Kunst und Ästhetik sehr ins Detail, es liest (bzw. in meinem Fall hört) sich sehr angenehm. Ein paar schiefe Inquits waren drin, aber sonst nichts, worüber ich gestolpert wäre. Es gab auch einige wirklich schöne, erinnerungswürdige Zitate.
Mein Problem sind leider die Figuren, ich bin bis zu dem Punkt einfach nicht mit ihnen warm geworden. Zentrum der Geschichte sind die Herbstgänger, eine Theatergruppe, die von Stadt zu Stadt zieht und im Verborgenen heimlich Raubzüge plant. Sie sind eine found family, die einander Geborgenheit und Heimat gibt, so heißt es zumindest. Gespürt habe ich davon leider nicht viel. Die meiste Zeit necken sich die Mitglieder nur gegenseitig und ziehen einander mit ihren Schwächen auf. Das könnte charmant sein, aber es fehlt der Gegenpol, die gegenseitige Wertschätzung, Zuneigung und Solidarität. Die Beziehungen zwischen den Figuren werden zwar erwähnt, wirklich erlebbar wurden sie für mich aber nicht. Weder habe ich zwischen Glin und seinem Ziehvater Talmo die erwartbare emotionale Nähe gespürt, noch konnte ich die Verliebtheit von Glin für die Fechterin Yrrein nachempfinden. Es blieb für mich leider alles sehr oberflächlich.
Das gilt auch für das Setting. Ich liebe Venedig und ich liebe jede Fantasy-Adaption davon (so sehr, dass ich sogar selbst schon mal eine geschrieben, wenn auch nicht veröffentlicht habe XD). Trotzdem konnte ich das Flair nicht durch die Zeilen spüren. Ich fühle mich immer ein bisschen distanziert.
Dazu kommt, dass mir das Setting insgesamt zu blass war. Neben den drei Damen bei den Herbstgängern gibt es offenbar in Mosmerano keine Frauen ;). Bei knapp 40 % ist mir genau ein weiblicher NSC aufgefallen, und das war eine Krankenschwester. Sonst nur (explizit männliche) Schausteller, Kaufmänner, Adelige, Diener, Kuratoren, Ärzte, Soldaten, Künstler und Offiziere. Ah, und die Erwähnung einer Ehefrau. Auch darüber hinaus ist Mosmerano für eine reiche Handelsstadt sehr un-divers (ich glaube, das ist kein Wort, aber ihr wisst schon, was ich meine).
Der Grund dafür, dass ich das Buch letztlich abgebrochen habe, war aber ein anderer. Ich nehme hier etwas Handlung vorweg, deswegen SPOILER ab hier.
Hach ja, das ist echt schade. Ich mag Thilo gerne, er ist ein toller Kollege, aber die Geschichte holt mich leider nicht ab. Positiv möchte ich jedoch hervorheben, dass ich gerade wieder Lust auf mein eigenes Steampunk-Venedig habe, also immerhin war es inspirierend. :D Und ich bin mir sicher, viele Fantasy-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Für mich war's leider nichts. :( 9783608983302
Diebe der Nacht von Thilo Corzilius
Die Herbstgänger scheinen eine Truppe fahrender Schauspieler zu sein, das einzige Kuriosum an ihnen ihr mechanisches Theater, mit dem sie von Stadt zu Stadt ziehen und die Menschen unterhalten. Doch in Wahrheit sind sie eine Diebesbande: „Wenn wir nur dreist genug sind, stehlen wir die gesamte Ruhende Welt“ ist ihr Motto. Doch Talmos, der Anführer der Herbstgänger, holen seine Altlasten ein und bringen den Rest der Truppe in höchste Gefahr. Es wird Zeit für ihren größten Coup.
„Mit einem Kuss auf die Stirn und einem Gebet auf den Lippen“ schafft diese zusammengewürfelte Truppe Dinge, an die der Leser nicht im Entferntesten denkt. Das hat mir schon auf den ersten paar Seiten imponiert. Sie halten zusammen, sind nicht auf den Mund gefallen, sind mutig und frech.
Glin, der junge Dieb und Talmos’ Mündel ist der Protagonist der Geschichte. In seine Gefühls- und Gedankenwelt erhält der Leser während des Buches den größten Einblick, und er gerät trotz seiner Schläue immer wieder in brenzlige Situationen und macht Fehler, die ihn menschlich und greifbarer scheinen lassen. Zum Glück. Jeder Mensch hat Fehler, und dem Plot aus seinen Augen zu folgen hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich hätte jedoch gern mehr Charakterbuilding auch abseits des Protagonisten gehabt. Thilo Corzilius ist nicht zimperlich was seine Figuren betrifft, was ich eigentlich begrüße, wenn es in die Story passt. Aber hier hatte ich das Gefühl, die Charaktere kaum kennen gelernt zu haben, bevor sie sich von der Bühne verabschiedet haben.
Der Antagonist ist dem Autor jedoch richtig gut gelungen. Seine Handlungen haben ihn zu einer Figur gemacht, die ich so richtig schön hassen konnte, die jedoch auch einen Background und somit die Plastizität hatte. Die anderen Charaktere hat man hauptsächlich durch Rückblenden kennen gelernt.
Die Ruhende Welt und vor allen Dingen die Stadt Mosmerano glänzen durch ihr italienisches Flair. Ein Labyrinth aus Masken und Lichter und dunklen Glamour, so kam es mir jedenfalls vor. Schade nur, dass die Welt und die Orte nur angerissen wurden, da der Umfang des Buches nicht mehr Platz geboten hat, um die Welt genauer zu erkunden. So kam mir der Plot bisweilen gehetzt vor. Ich wäre gern noch länger an manchen Locations geblieben und hätte sie auf mich wirken lassen.
Die Spannungskurve steigert sich im Verlauf des Buches, spätestens ab der Mitte waren auch meine Gedanken vom Wunsch nach einem bestimmten Gut beseelt und ich fieberte mit Glin und seiner Truppe. Ab da war ich mehr in der Geschichte gefangen.
Die Verquickung von Mechanik und Magie ist Thilo wirklich gut gelungen. Ohne große Erläuterungen lässt er seine Leser einfach erleben, was eine chemistische Lampe ist oder wie das mechanische Theater funktioniert. Dass Magie und Mechanik nicht nur nebeneinander, sondern miteinander funktionieren, war an diesem Buch wirklich außergewöhnlich gut gelöst und hat bei mir für viel Staunen gesorgt. Mein Liebling war übrigens Schönheit, eine wunderbare intelligente mechanische Grille - ich mag auch so eine auf meiner Schulter sitzen haben!
Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen. Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, als wäre die Welt riesengroß, die Stadt fantastischer, als es die Seiten eigentlich vermuten lassen und die Figuren tiefer, als sie mir aus den Seiten entgegen lächeln. Oft blieb die Welt nämlich pastellartig blass. Ich konnte sie sehen, aber nicht richtig greifen. Der letzte Funken fehlte, was mich während der Lektüre ein bisschen geärgert hat. Im Endeffekt hätten dem Roman „Diebe der Nacht“ 150 Seiten mehr gut getan.
Fazit? Ein toller Ganovenroman, mit einem Schauspieler, der mehr drauf hat als nur Taschenspielertricks. Ich mochte das Buch wirklich trotz der Kritik, aber für mich hat der letzte Funken gefehlt. 9783608983302 Eine gut geschriebene Geschichte, die mich wunderbar unterhalten hat.
Die ersten 100 Seiten sind noch etwas ruhiger und man hat erstmal Zeit, die Charaktere und das Setting kennenzulernen. Ab da geht es jedoch Schlag auf Schlag und manchmal hängt sprichwörtlich alles am seidenen Faden...
Mir gefiel auch das ganze Konzept der komplizierten Pläne, gegenseitigen Austrickserein und das Rennen um Vorteile für die eigene Seite.
Was ich tatsächlich auch gut fand (auch wenn es beim Lesen echt weh tat), ist dass auch die Hauptfiguren vor Schicksalsschlägen und Pech nicht gefeit sind und in die ein oder andere scheinbar auswegslose Situation stolpern.
Es wäre vielleicht schön gewesen, nicht nur Glins Perspektive zu haben, da ich über manche der anderen Figuren letztendlich nicht so viel erfahren habe wie ich gerne hätte.
Ab manchen Punkten erinnerte es mich ein wenig an Leigh Bardugos Krähen, für mich besaß die Geschichte jedoch genug Individualität um interessant zu sein. Auch das Worldbuilding war gut ausgearbeitet und detailliert.
SPOILER: Ziemlich schade fand ich allerdings das leider sehr zutreffende bury your gays in diesem Buch. (seriously just let them be happy!)
Fazit: Der Autor hat die Idee zwar vielleicht nicht erfunden, die Umsetzung konnte jedoch definitiv überzeugen! Besonders cool fand ich die kulturellen Hintergründe der Welt am Ende des Buches. 9783608983302 Meiner Meinung nach ist das Buch eine Abklatsch von Die Lügen des Locke Lamora, Six of Crows und Empire of storms-Pakt der Diebe.... Ich hatte den Eindruck, jede Szene so oder ähnlich bereits einmal in einem der drei anderen Bücher gelesen zu haben... Klar, springen immer eine Menge Autoren auf den Zug eines Erfolgskonzeptes auf, aber diese Parallelen waren nun doch etwas zu viel! Schade um das Potential. Schreibstil und Spannung waren vorhanden... 9783608983302 Der Autor Thilo Corzilius hat mit „Diebe der Nacht“ einen weiteren Fantasy- Roman geschrieben, bei dem mich allein schon das Cover total neugierig gemacht hat. Laut seinem Social Media Account soll dies wohl ein eigenständiges Werk bleiben, weitere Bücher mit den Herbstgängern als Hauptfiguren sind nicht geplant. Hierbei schließt Corzilius aber nicht aus, auf ein weiteres Abenteuer in diese fantastische Welt abzutauchen.
Klappentext:
Sie nennen sich »Die Herbstgänger« und sind eine Truppe fahrender Schauspieler – zumindest so lange sie nicht tricksen, betrügen und stehlen. Denn dem gilt ihre eigentliche Leidenschaft. Die sagenhaft schöne Lagunenstadt Mosmerano hält viele Versuchungen bereit, und nicht lange, so bereiten sie einen spektakulären Kunstraub vor. Doch dann geraten sie ins Visier eines Magiers, der mächtiger und sehr viel niederträchtiger ist als sie selber. Er zwingt sie, ihre Talente für seine Zwecke zu nutzen und für ihn zu arbeiten. Und so tanzen die Herbstgänger bald auf mehreren Hochzeiten: Sie wollen Rache, sie wollen ihren Coup durchziehen, sie wollen eine politische Verschwörung um uralte Magie aufdecken – und am Ende auch noch mit heiler Haut davonkommen. Die Diebe rund um den charismatischen Glin Melisma müssen an die Grenzen ihres Könnens gehen. Und noch darüber hinaus …
Ich habe vor „Diebe der Nacht“ bereits Fantasy-Bücher aus der Feder von Thilo Corzilius gelesen. Diese konnten mich bisher immer gut unterhalten. Daher war ich auf dieses Werk sehr gespannt, allein das Cover fand ich großartig und auch der Klappentext klingt vielversprechend.
Dieses Buch konnte mich alleine schon durch seine Gestaltung begeistern. Nicht nur das Cover ist liebevoll gestaltet, auch der Inhalt ist mit umfangreichen Bonusmaterial ausgestattet. Schon die Karten konnten mich überzeugen. Außerdem ist noch ein Glossar beigefügt wurden, in dem der Autor unter anderem auf die Religionen oder die Zeitrechnung innerhalb der fiktiven Welt eingeht.
Der Schreibstil von Corzilius ist, wie ich es bereits aus anderen Werken von ihm gewohnt bin, sehr flüssig und bildhaft. Gekonnt setzt er seine Charaktere in Szene, dabei lässt er ein malerisches Bild entstehen, sodass man als Leser das Gefühl hat, ebenfalls in dieser magischen Welt zu sein. Zu Beginn lernt man erst einmal die Welt an sich und auch die Hauptcharaktere kennen. Doch schnell steigt die Spannung. Ein tragischer Vorfall und eine schicksalshafte Vergangenheit spielen hier eine große Rolle, das bisherige Leben der Theatergruppe Herbstgänger wird ordentlich auf den Kopf gestellt. Die Gruppe muss sich gegen den Magier behaupten und muss einen komplizierten Plan umsetzten. Der gefährliche Strudel wird immer schneller und man kann sich gar nicht vorstellen, wie diese wieder wohlbehütet aus diesem bösen Spiel herauskommen sollen. Man wird in diese spannende Geschichte hineingesaugt und will einfach nur wissen, wie die Story weitergeht und welches Ende diese nimmt.
Punkten konnte bei mir auch die fiktive Welt – hier Ruhende Welt betitelt. Diese scheint recht vielseitig zu sein, einige Details werden in die Story eingebunden. Der Großteil der Handlung spielt in der Lagunenstadt Mosmerano, welche stark an Venedig erinnert. Auch werden in die Story gekonnt Steampunk- Elemente mit eingebunden, gepaart wird alles mit einer Brise Magie. In der Ruhenden Welt hat eine alte, aber leider bereits ausgestorbene Zivilisation namens Skyldar gelebt, welche große fortschrittliche Entwicklungen gemacht hat und sie wohl auch mit Magie verknüpfen konnte. Diesen fiebert man noch in der Gegenwart nach und eifert diesen nach, man versucht dessen Geheimnisse zu entdecken. Solche Gegenstände haben einen großen Wert und sind beliebte Sammlerstücke. Es gibt einige interessante Aspekte, auch Details wie z.B. gewisse Traditionen werden gekonnt in die Handlung eingeflochten. Dennoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass diese Welt noch viel mehr zu bieten hat. Diese hatte so viel Potential, leider wurde nur ein Bruchstück davon gezeigt. Ich hoffe einfach, dass wir noch mehr über die Ruhende Welt lesen werden, damit diese auf mich nicht mehr ganz so blass wirkt.
Überzeugen konnten mich auch die Charaktere in diesem Buch. Sowohl der Antagonist, als auch die Protagonisten sind liebevoll gestaltet. Im Mittelpunkt steht hier auf jeden Fall die Theatergruppe Die Herbstgänger, welche sich mit kleinen und auch großen Diebestouren ihre Kasse aufbessern. Der Kopf der Gruppe ist Talmo Melisma, ein begabter Mechaniker. An seiner Seite ist unter anderem Glin, sein Ziehsohn und ebenfalls ein talentierter Bastler. Aber Glin ist auch ein großer Denker und Stratege, welcher die Diebstähle plant. Doch ist dieser nicht fehlerlos und dies hat ihn mir umso sympathischer gemacht. Durch die Rückblenden aus der Sicht von Talmo lernt man auch die Vergangenheit dieser kleinen Gruppe besser kennen und kann verstehen, warum diese so zusammenhalten. Diese Rückblenden haben mir sehr gefallen, hat man einen tieferen Einblick auf ihre bisherigen Leben erhalten. Leider fand ich manche Mitglieder der Herbstgänger ein wenig blasser als andere, man merkt, dass Glin hier im Mittelpunkt steht. Aber dies ist okay, hätte ich mir manchmal auch ein bisschen mehr mit und über die anderen gewünscht.
Insgesamt konnte mich Thilo Corzilius mit „Diebe der Nacht“ erneut überzeugen. Diese besticht durch seine magische Welt und die spannende Umsetzung des geplanten Kunstraubs. Jedoch hätte dieses Buch meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr gut vertragen können, damit man die Welt und auch die Charaktere noch ein bisschen vertiefen könnte. Auf Grund dieser kleinen Kritikpunkte möchte ich 4 Sterne vergeben.
9783608983302 Erstaunlich belanglos
Das Aufregendste war noch der Klappentext. Die Umsetzung war eher ermüdend und die Charaktere recht von sich eingenommen, was sie natürlich nicht vor ihrem Schicksal schützte.
Eine Geschichte ohne Pepp. 9783608983302
Die Truppe um den jungen Dieb Glin kommt für eine Saison in die Stadt Mosmerano, um dort ein großes Ding zu drehen. Doch auch der beste Plan kann nicht vor bösen Überraschungen schützen. Und so geraten die Diebe mitten in ein Komplott um fi nstere Magier und ein Gemälde, das es eigentlich gar nicht geben dürfte …
Sie nennen sich »Die Herbstgänger« und sind eine Truppe fahrender Schauspieler – zumindest so lange sie nicht tricksen, betrügen und stehlen. Denn dem gilt ihre eigentliche Leidenschaft. Die sagenhaft schöne Lagunenstadt Mosmerano hält viele Versuchungen bereit, und nicht lange, so bereiten sie einen spektakulären Kunstraub vor. Doch dann geraten sie ins Visier eines Magiers, der mächtiger und sehr viel niederträchtiger ist als sie selber. Er zwingt sie, ihre Talente für seine Zwecke zu nutzen und für ihn zu arbeiten. Und so tanzen die Herbstgänger bald auf mehreren Hochzeiten: Sie wollen Rache, sie wollen ihren Coup durchziehen, sie wollen eine politische Verschwörung um uralte Magie aufdecken – und am Ende auch noch mit heiler Haut davonkommen. Die Diebe rund um den charismatischen Glin Melisma müssen an die Grenzen ihres Könnens gehen. Und noch darüber hinaus … Diebe der Nacht